Historische Nacht in Kirchberg Raab
Sigbert Graf Heister

Historische Nacht in Kirchberg Raab

Vor 750 Jahren wurde diese Region erstmals urkundlich erwähnt. Der gleichnamige Historische Verein feierte dieses Ereignis bei einer Historischen Nacht, bei der man an vier Stationen die Geschichte lebendig werden ließ. Gehen Sie mit auf die Reise in die Vergangenheit! Ausgangspunkt war das Schloß Kirchberg.

Sigbert Graf Heister – Quelle Wikipedia 

Sigbert Graf Heister kämpfte 1665 gegen die Türken, dann gegen die Franzosen und zeichnete sich auch in den späteren Feldzügen durch Tapferkeit und Einsicht aus, nachdem er zum General ernannt worden war. Er war bereits Major, als er am 6. Juni 1678 bei den Kämpfen um die Brücke von Rheinfelden schwer verwundet wurde. Er erholte sich und erhielt 1682 vom Kaiser den Auftrag, ein Regiment zu bilden, zu dessen Oberst er ernannt wurde. Heister nahm 1683 am Entsatz Wiens von der türkischen Belagerung und dem darauf folgenden Feldzug teil; 1686 wurde er zum Generalmajor ernannt. In der Folgezeit kämpfte Heister an der Türkenfront in Siebenbürgen.

Heister führte die gesamte Infanterie des Prinzen Ludwig von Baden 1689 in den Schlachten von Batocina und Nissa. Am 3. März 1682 wurde er in den Reichsgrafenstand erhoben und zum Feldmarschalleutnant befördert. Danach befehligte er 1693 im oberen Ungarn ein selbständiges Korps gegen die Aufständischen.

Seine finanziellen Mittel erlaubten es ihm, die Herrschaft in Kirchberg, seinem Geburtsort, für 60.000 Gulden zu kaufen. 1704 ließ er dort den verfallenen Wehrbau früherer Herren Kirchbergs abreißen und einen wohnlichen Schlosskomplex anlegen, den er nach und nach um mehrere Fischteiche, eine große Viehzucht edler Pferde und Rinder und sogar eine Orangerie erweitern ließ.

1697 war Heister in der Schlacht bei Zenta einer der kaiserlichen Kommandeure unter Prinzen Eugen; 1699 erhielt er erneut das Kommando über ein selbständiges Korps.

Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde er 1703 in Bayern und Tirol eingesetzt.

Die Kuruzenaufstände erforderten nun allerdings ein größeres Maß an Aufmerksamkeit, denn während der Großteil der Armee unter Prinz Eugen gegen die Franzosen und Bayern kämpfte, streiften die Scharen der „Malcontenten“ („Unzufriedene“, wie die Kuruzen von zeitgenössischen deutschen Quellen auch genannt wurden) bereits bis zu den Wiener Vororten! Eilig ließ man um die Hauptstadt Befestigungen aufwerfen („Die Linie“).

Heister wurde zum Feldmarschall ernannt und übernahm das Kommando über eilig zusammengestellte Truppen, mit denen er im Mai 1704 bei St. Niclas eine Heeresabteilung der Kuruzen unter Graf Sándor Károlyi angriff und teils vernichtete, teils in die Flucht schlug. Im weiteren Verlauf des Jahres gelang es ihm noch mehrmals, die Aufständischen zur Schlacht zu stellen und zu schlagen (22. Juni. bei Győr/Raab, 26. Dezember 1704 bei Tyrnau). Dabei er trachtete danach, den Kampf zurück zur Quelle des Aufstands, nach Ungarn und Oberungarn zu tragen. Dort ging Heister mit eiserner Härte vor; da der kaiserliche Hof allerdings immer noch hoffte, die Ungarn durch Verhandlungen zum Frieden zu bewegen, beorderte man Heister zwischendurch nach Wien, wo er sich für sein Vorgehen rechtfertigen musste. Trotz der gewonnenen Schlacht bei Tyrnau, in der Heister persönlich die entscheidende Kavallerieattacke anführte, die feindliche Infanterie komplett aufrieb (es wurde von fast 2000 Toten und 3000 Gefangenen berichtet), 14 Geschütze und über 30 Fahnen der Ungarn eroberte, wurde er vom Kriegsschauplatz abberufen und das Kommando an General d´Erbeville übergeben.

Der Hofkriegsrat schickte Heister 1706 zu Prinz Eugen nach Italien. 1708 erhielt er jedoch erneut das Oberkommando in Ungarn, nachdem weder d´Erbeville noch dessen Nachfolger den Aufstand hatten beenden können.

Am 4. August 1708 kam es dann zur entscheidenden Schlacht bei Trentschin, in der Heisters Truppen den mehr als doppelt so starken Feind schlugen. Später wurde das Oberkommando Heisters an den ungarischen Kavallerieführer Johann Pálffy übertragen, der, frisch zum Feldmarschall befördert, den Feldzug teils durch siegreiche Gefechte, teils durch geschickte Verhandlungen 1711 zum Abschluss brachte.

Heister diente 1716 im wieder aufflackernden Türkenkrieg erneut unter Prinz Eugen, zunächst im Banat und am 22. August 1717 in der siegreichen Schlacht um Belgrad, in der sein Sohn fiel. Den Tod des Sohnes konnte Heister wahrscheinlich nicht verwinden.

Im folgenden Jahr starb er in seinem Schloss in Kirchberg; er wurde in der örtlichen Pfarrkirche beigesetzt, wo heute eine Steintafel in lateinischer Sprache seine Taten rühmt.

 

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