Familiengruft Lamberg
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Familiengruft Lamberg

In der Ilzer Familiengruft Lamberg befinden sich elf Metallsärge und sechs Erdbestattungen. Die Gruft befindet sich unter der Friedhofskapelle, von der aus sie auch zugängig ist. Die Gruftbestattung ist seit dem Mittelalter vorwiegend einem exklusiven Personenkreis vorbehalten, zu dem Adelige, Bischöfe, Pfarrer und auch erfolgreiche Bürger zählen. Die Ilzer Familiengruft baute die Familie Lamberg am Ende des 19. Jahrhunderts. „Die hier bestatteten verstorbenen Familienangehörigen der Grafen Lamberg wurden von einer alten Gruft in diese neue Gruft unter der Friedhofskapelle verlegt. Wer in welchem Blechsarg bestattet liegt, kann wegen der fehlenden Unterlagen nicht gesagt werden. Unbekannt ist auch, wer die teilweise prachtvollen Metallsärge angefertigt hat“, erklärte Anton Ithaler vom Historischen Verein Ilz. In der Gruft stehen zehn Särge aus Blech, darunter zwei Kindersärge, in denen die Verstorbenen in fest verschlossenen Bleisärgen liegen. Der Sarg der 1973 verstorbenen Reichsgräfin von Lamberg ist aus Holz. „Nur hier weiß man mit Sicherheit wer in diesem Sarg liegt. In einem der Blechsärge fanden wir ein Schreiben, auf dem das Wort Liebe zu lesen war. Im Gruftboden liegen sechs Erdbestattungen, auf die mit Grabtafeln verwiesen wird“, berichtete Ithaler. Die Renovierungsarbeiten erfolgten unter Anleitung des Bundesdenkmalamtes. „Der Zustand war katastrophal. Die Wände waren durchnässt und die Särge schwammen im Wasser. Der größte Teil der Arbeiten wurde von freiwilligen Helfern des Vereines durchgeführt“, erzählte die Obfrau des Historischen Vereines Roswitha Hochwald. Besondere Verdienste um dir Gruftrenovierung erwarb sich der pensionierte Fassbindermeister Hans Wagner, der mehr als 300 Stunden unentgeltlich in der Gruft gearbeitet hat. Führungen in die Gruft sind nach Anmeldung bei der Gemeinde Ilz möglich.
Anton Ithaler, Hans Wagner und Roswitha Hochwald in der Lamberggruft.
20.11.2017

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